Unter der Adresse http://www.feuerwehr-guendlingen.de/ betreibt die Abteilungswehr Gündlingen ihre eigene Homepage.

 

 

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Gündlingen

 

Wie in anderen Orten gab es in Gündlingen schon früh eine Feuerlöschmannschaft und eine Feuerlöschordnung. Alle männlichen Dorfbewohner im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, soweit sie gesund waren, mussten dieser Feuerlöschmannschaft beitreten. Schmiede und Schlosser hatten sich um technische Dinge zu kümmern, die Maurer, Zimmerleute und andere Bauhandwerker gehörten zur Rettungsmannschaft. Geübt wurde nicht sehr oft, doch bei diesen Übungen hatte jeder seinen Platz einzunehmen wie im Ernstfall.
 
Die älteste Aufzeichnung über das Feuerwehrwesen stammt aus dem Jahr 1842. Schon damals hatte die Gemeinde eine Gespannspritze, die heute leider nicht mehr vorhanden ist. Im Jahr 1864 erhielt Gündlingen eine kleine von Hand gezogene Feuerlöschspritze, ein Geschenk der Aachener und Münchener Versicherung. Nach 1870 trieb ein Feuerteufel sein Unwesen im Ort, dem sechs Höfe zum Opfer fielen. Die Polizei ermittelte dann auch einen »Verdächtigen« der verurteilt und eingesperrt wurde. Als dann ein Jahr später ein siebtes Anwesen brannte, konnte der eigentliche Feuerteufel ertappt werden. Es war ein junger Mann, der selbst zur Löschmannschaft gehörte und stets als einer der Ersten bei den Löscharbeiten zur Stelle war.
 
Im Jahr 1895 kaufte die Gemeinde eine Gespannspritze mit Saugwerk für 1800 RM von der Firma Grether in Freiburg mit der damals beachtlichen Leistung von 265 Litern in der Minute. Beide Spritzen sind noch heute in gutem Zustand und stehen im Gerätehaus. Ab dem Jahr 1897 beginnen die Aufzeichnungen über die Löschmannschaft. Die etwa 150 Männer bildeten vier Abteilungen: Spritzenmannschaft, Wasserträger–, Rettungs– sowie Wachmannschaft. Im Jahr 1914 wurde eine Prüfung der Feuerlöscheinrichtungen durchgeführt. Gündlingen hatte damals 760 Einwohner, und um die Wasserversorgung war es zu jener Zeit schlecht bestellt. Im Brandfall standen nur Schöpfbrunnen zur Verfügung, von denen das Wasser in Eimern und Bütten zum Brandplatz getragen wurde. Um diesen Missstand zu beseitigen, ließ die Gemeinde 1937 zwei Filterbrunnen errichten.
 
Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde der Brandschutz mit einer stark reduzierten Löschmannschaft aufrecht erhalten. Gündlingen blieb während dieser Zeit vor Bränden verschont. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in den Jahren 1946 / 47 die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. 1947 wurde dann die erste Tragkraftspritze angeschafft, 1952 folgte die Anschaffung des Anhängers. Ein Jahr später wurde die Ausrüstung mit einer neuen Tragkraftspritze, einer zweiteiligen Schiebeleiter und einer Sirene vervollständigt.

Im Jahr 1959 wurde im Ort das Wassernetz in Betrieb genommen. Von nun an stand Löschwasser im gesamten Ort zur Verfügung. Die fünf Löschbrunnen, von denen drei Anfang bis Mitte der 50-er Jahre gebaut wurden, werden nur noch bei größeren Bränden benutzt. Im Jahr 1967 wurde die Tragkraftspritze durch eine neue ersetzt. Mit der Gemeindereform 1972 kam Gündlingen zur Stadt Breisach, die Feuerwehr wurde zu einer Abteilungswehr von Breisach. Im selben Jahr folgte mit viel Eigenleistung der Wehrmänner der Umbau des ehemaligen Farrenstalls zu einem Gerätehaus, um für das 1973 gelieferte Löschfahrzeug einen Unterstellplatz zu schaffen. Mit diesem Fahrzeug stand zum ersten Mal Atemschutz zur Verfügung. 25 Jahre tat dieses Fahrzeug seinen Dienst, bis es 1998 von einem neuen Löschfahrzeug mit Wassertank ersetzt wurde.

FFw Breisach, Abteilung Gündlingen im Jubiläumsjahr 2010


Im Juni 2009 konnte das neue Gerätehaus mit Gemeindesaal eingeweiht werden. Die Feuerwehr Gündlingen besteht heute aus 21 aktiven Feuerwehrmännern, drei aktiven Feuerwehrfrauen, neun Mann in der Altersmannschaft und 16 Jugendlichen in der Ausbildung.

 

 

Kommandanten der Wehr:

Friedrich Wolf: 1946-1971

Manfred Fuchs: 1971-1986

Edgar Schächtele: 1986-1991

Peter Ziebold: 1991-2003

Hubert Schätzle: 2003-heute

 

Quelle: Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Breisach