Bericht der Badischen Zeitung zur Jahreshauptversammlung 2011:

http://www.badische-zeitung.de/breisach/so-viele-einsaetze-gab-es-noch-nie--44429549.html

 

So viele Einsätze gab es noch nie

 

169-mal musste die Breisacher Feuerwehr im vergangenen Jahr ausrücken / Verschiedene Wünsche an die Stadtverwaltung. 

 

BREISACH-NIEDERRIMSINGEN. Zu 169 Einsätzen rückte die Freiwillige Feuerwehr Breisach im Jahr 2010 insgesamt aus. Dies sagte Kommandant Jochen Böhme zu Beginn der Hauptversammlung in der Niederrimsinger Attilahalle. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (88 Einsätze) nahezu verdoppelt und stellt in der seit 1990 geführten Statistik den Spitzenwert dar. Tagesbereitschaft, Ausrüstung, Beförderungen und Ehrungen waren weitere Punkte des Abends.

 

Die Region, in der die Feuerwehr mit ihren Abteilungen Breisach, Gündlingen, Ober- und Niederrimsingen unterwegs ist, reicht weit über die Gemarkungsfläche der Stadt hinaus. Neben den Stadtteilen sind folgende Gemeinden im "Unterstützungsbereich Kaiserstuhl" zusammengefasst: Bötzingen, Breisach, Eichstetten, Gottenheim, Ihringen, March, Merdingen, Umkirch und Vogtsburg. Darüber hinaus ist die Feuerwehr Breisach als sogenannte Ölwehr im gesamten Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald tätig.

 

Kommandant Jochen Böhme (links), Kreisbrandmeister Axel Widmaier (Zweiter von links) und Bürgermeister Oliver Rein (rechts) freuten sich, Bernhard Zünd, Manfred Herzig, Gervas Gräbling, Georg Schneider, Werner Wolf und Stefan Hanser (von links) für ihre Treue zur Breisacher Feuerwehr zu ehren. Foto: meike zorn

Die Abteilung Breisach musste im vergangenen Jahr 104-mal, Oberrimsingen 34-mal, Niederrimsingen 25-mal und Gündlingen 6-mal ausrücken. Die Art der Einsätze zeigt, wie sich die Anforderungen an die Feuerwehrmänner und damit auch an ihre Ausbildung verändert haben. Es fielen an: 122 technische Hilfeleistungen (darunter fallen auch Einsätze bei Unwettern), 2 Mittel- und 28 Kleinbrände sowie 17 Fehlalarme. Darüber hinaus gab es Übungen, Unterricht und Lehrgänge.


Insgesamt gehören der Abteilung 242 Personen an (etwas mehr als im Vorjahr), darunter 149 Aktive, 46 Jugendliche und 47 Alterskameraden. Neben den Einsätzen übernahm die Wehr auch wieder zahlreiche Aufgaben und Dienste bei den örtlichen Veranstaltungen, so dass es 2010 fast keinen Tag ohne die Feuerwehr gab, wie Kommandant Böhme feststellte. Er dankte Schriftführer Felix Häring für seinen detaillierten Tätigkeitsbericht. Die Kassenprüfer Jörg Leber und Paul Gutgsell bescheinigten Rechner Norbert Ciesiolka eine einwandfreie Arbeit.

Böhme bezeichnete das Jahr 2010 in seiner Ansprache als "eines der aktivsten überhaupt". Neben den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Breisacher Wehr habe es bei den Aktiven 142 und bei der Jugendwehr 100 Proben gegeben.

"Um dies alles leisten zu können, bedarf es einer Vielzahl an hoch motivierten Kameradinnen und Kameraden", sagte Böhme, der sich für dieses Engagement bedankte. Ohne diesen Einsatz sei ein "mittelständisches Unternehmen wie die Feuerwehr Breisach nicht zu betreiben". Die Wehr gewähre täglich eine hohe Sicherheit, dafür sei eine gute Ausrüstung nötig. Der Bericht von Gerätewart Jörg Weber habe gezeigt, dass die Breisacher Wehr "gut aufgestellt" sei. Dafür sprach der Kommandant dem Bürgermeister und dem Gemeinderat seinen Dank aus, diese hätten immer ein offenes Ohr.

"Aber auch die Zukunft gilt es zu sichern", betonte Böhme, dafür sei von den Feuerwehren des Landkreises ein Bedarfsplan erstellt worden. Aus diesem sei ersichtlich, wo "die Feuerwehr gut aufgestellt ist und in welchen Bereichen ihre Schwachstellen liegen". Es gehe nun darum, gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Auch hier sei man mit dem Bürgermeister auf einem guten gemeinsamen Weg, "wenn es um Themen geht wie Verbesserung der Tagesbereitschaft, das Feuerwehrhaus in Rimsingen und die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens".

 

Bürgermeister Rein verspricht Unterstützung


Ein großes finanzielles Problem stellten die von der EU geänderten Führerscheinrichtlinien dar. Hier bat der Kommandant dringend um Unterstützung. Bürgermeister Oliver Rein dankte den Mitgliedern der Feuerwehr und sprach ihnen seine Anerkennung aus. Sie stünden 365 Tage im Jahr für die Bürgerschaft bereit.

Es sei notwendig, mit innovativen Ideen die Tagesbereitschaft für die Zukunft zu sichern. Alle Abteilungen seien gut untergebracht, mit Ausnahme von Oberrimsingen. Hier müsse man schauen, wie man dieses Problem in Zukunft lösen könne. Beim Thema Führerschein werde die Stadt der Feuerwehr entsprechende Lösungen anbieten.

Kreisbrandmeister Axel Widmaier lobte die Arbeit und den guten Ausbildungsstand der Wehr. Die Tagesbereitschaft sei aufgrund des Strukturwandels in Zukunft nur über Kooperationen zu erreichen, sagte er.

Die meisten Todesfälle bei Bränden seien allerdings nachts zu beklagen. Deshalb sei es umso wichtiger, kleinere Abteilungswehren vor Ort zu haben, die ein schnelles Eingreifen ermöglichten, auch bei Unwettern.

Ehrungen: Ehrenurkunden erhielten Werner Wolf für 40 und Stefan Hanser für 65 Jahre Mitgliedschaft; zu Ehrenmitgliedern für 50 Jahre Treue wurden Josef Hensle, Gervas Gräbling und Bernhard Zünd ernannt; das Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Silber für 25 Jahre bekam Georg Schneider und dieselbe Auszeichnung in Gold für 40 Jahre Gerhard Kässheimer und Manfred Herzig.

 

Quelle: Badische Zeitung online, Meike Zorn

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